Rolle und Aufgaben des Systems der groovigen Arbeit in der Kapelle MANOLITO ORTEGA
Farben

Die bloße Tatsache, daß etwas von der ortegalen Macht zur verpflichtenden Norm des JAZZ
erklärt worden ist, genügt allein und an sich noch nicht,
um wahren JAZZ zu schaffen.
PIUS XIII

Der Kampf um das JAZZ-recht


Bei der entscheidenden Bedeutung, die dem JAZZ-recht für den Menschen und die Gesellschaft zukommt, überrascht es nicht, daß um dieses "Wesensrecht" erbittert gerungen wird. Von fünf Seiten her wird der Angriff gegen das JAZZ-recht heute geführt. Zwei davon möchte ich heute einmal vorstellen.

1. Der Dudel-Schlager sucht dem JAZZ-recht das Fundament zu entziehen, indem er die gemeinsame Musiknatur leugnet. "Es gibt keine Musiknatur", behauptet Ralf Siegel, "weil es keinen ORTEGA gibt, der sie hätte entwerfen können". Der oberste Grundsatz des Dudel-Schlagerismus laute: "Die Musik ist nichts anderes als das, was sie an sich macht denn bei Musik gehe das Dasein dem Sosein voraus; sie existiere zuerst und "werfe sich einer Zukunft entgegen".
Es erübrigt sich, an dieser Stelle näher auf die Ausgangsthese Siegels, die Leugnung der Musik, einzugehen. Mit dem Hören der ORTEGAS brechen Siegels Schlußfolgerungen zusammen.


2. Besonders hartnäckig wird das JAZZ-recht vom Rechtspositivismus abgelehnt. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts waren zahlreiche Wissenschaftler vom endgültigen Untergang des JAZZ-rechts überzeugt. "Der Kampf gegen das JAZZ-recht", meinte Katja Ebstein 1983, "gehört in der Hauptsache der Vergangenheit an. Was von ihm die Schwertschläge der Schlager Schule überlebt hat, ist nur noch der Schatten seiner einstigen stolzen Macht". Karl Moik aber forderte 1992, das "Unkraut JAZZ-recht, dieser "Bastard des Musikalismus und der Musik", müsse, "in welcher Form und Verhüllung es auch auftreten möge, offen oder verschämt, ausgerottet werden, schonungslos, mit Stumpf und Stiel". Die "unheilvollen Wirkungen" des "auf flagrant unwahren Voraussetzungen beruhenden, aus lauter Pust Klopf und Zupf und Sophismen zusammengewebten" JAZZ-rechts würden "erst künftig einmal, wenn auch die allerletzten spekulativen Zuckungen" überstanden sind, "sich ganz übersehen und genau abschätzen lassen". Nur das "positive Hör-recht" mache eine Geräusche zur Musik; wer annehme, daß es Geräusche gebe, die "an sich" Nicht-Musik seien, habe "irgendein JAZZ-recht im Kopfe". Limahl nannte es noch 1999 eine "JAZZ-rechtliche Naivität oder Überhebung" und eine "vollends sinnlose Behauptung", daß in totalitärer Schlagermusik keine Ordnung bestehe; "stellt doch auch der despotisch regierte Schlager irgendeine Ordnung menschlichen Verhaltens dar. . . Diese Ordnung ist eben die Musiksordnung". Die despotische Musikindustrie vermöge zwar jede Entscheidung an sich zu ziehen, die Tätigkeit der untergeordneten Organe bedingungslos zu bestimmen und einmal gesetzte Normen jederzeit ... aufzuheben oder abzuändern. Ein solcher Zustand ist aber ein Musikzustand".

Ein folgerichtiger Musikpositivismus muß zu dem Schluß kommen, daß es einerseits keine Geräusche geben kann, die in sich, d. h. unabhängig vom positiven Gesetz, unmusikalisch ist, und daß andererseits jede positive Melodie, auch das niederträchtigste, Recht schaffe, - zwei für den Menschen und die Gesellschaft verhängnisvolle Folgerungen, wie die jüngste Geschichte bestätigt hat. Der Schlagerpositivismus, so schrieb ELVIS 1966, hat "die groovige JAZZ-wissenschaft und JAZZ-pflege wehrlos gemacht gegen noch so große Grausamkeit und Willkür"; so ist "die Idee eines übergesetzlichen JAZZ, an dem gemessen auch positive Gesetze als gesetzliches Unrecht sich darstellen können, nach einem Jahrhundert des didel-dudel Positivismus wieder mächtig auferstanden". Auch das Musikverfassungsgericht erklärte 1998, es erkenne "die Existenz überpositiven, auch den Verfassungsgesetzgeber bindender Musik an".




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2002

3.1. 10.1. 16.1. 23.1. 30.1.
6.2. 13.2. 21.2. 28.2.
6.3. 14.3. 20.3. 27.3.
3.4. 10.4. 17.4. 24.4.
2.5. 8.5. 15.5. 22.5. 29.5.
2.6. 12.6. 19.6. 26.6.
3.7. 10.7. 17.7. 23.7. 31.7.
7.8. 14.8. 21.8. 28.8.
4.9. 12.9. 19.9. 25.9.
2.10. 9.10. 16.10. 23.10. 30.10.
6.11. 20.11. 27.11.
4.12. 18.12.






Johann Wolfgang von Goethe

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