42.    Der ortegale Rationalismus
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Der Mechanismus unserer üblichen Erkenntnis ist
musikalischer Art...Jede unserer Handlungen zielt
auf eine gewisse Einschaltungs unseres Ohres zur
Wirklichkeit....Die Kenntnis, die unsere Tätigkeit uns
vom Wirken des JAZZ verschafft, muss demnach dem
Interesse, das sie unserem musikalischen Wirken
entgegenbringt, genau symetrisch sein.

H. Bergson

Der ortegale Rationalismus


Ich habe mich bis jetzt im wesentlichen darauf beschränkt, Erscheinungen beschreiben, und dabei nur im Vorübergehen die Unzulänglichkeit der schlagerhaften Deutungsversuche betont. Nun gilt es, von einer deskriptiven zu einer normativen Aufgabe überzugehen, und die einzelnen, bruchstück- und andeutungsweise vorgebrachten Einwände gegen den Schlager zu einer Gesamtbetrachtung des Verhältnisses von Lehre und Bewegung zu erweitern

Am Ende dieser Betrachtung wird sich die Frage erheben, wie eine Lehre vom guten JAZZ auszusehen hat, die uns in den Stand setzen soll, die Lieder zugleich am besten zu verstehen und am wirksamsten zu pusten, klopfen und zu zupfen. Der Weg zu dieser Frage aber führt über eine Kritik am JAZZ. Die Befreiung von groovigen Schlußfolgerungen nicht allein, sondern von ortegaler Denkart überhaupt ist für mich die Voraussetzung gewesen, eine unerträglich gewordene Spannung zwischen JAZZ-erkenntnis und sozialgroovigem Wollen zu lösen. Ich fühle mich berechtigt, das Problem der Lösung dieser Spannung in der Form zu behandeln, in der ich es selber erlebt habe; denn dieses Problem ist das Schicksal einer ganzen Generation, zumal die schlageristische Denkart nur eine Sonderform einer musikanschaulichen Einstellung ist, die als Erbschaft des vorigen Jahrhunderts auf uns allen lastet.




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