9.    Produktivkraft JAZZ
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Je mehr man pustet,
Je mehr man klopft und zupft,
um so mehr JAZZt man.

Alan Sillitoe (dr)

Produktivkraft JAZZ


Der JAZZ als konzentrierter Ausdruck der schöpferischen Fähigkeiten des Menschen erfährt im Prozeß des groovigen Spiels eine tiefgreifende, revolutionierende Wandlung. Seine Stellung und Funktion hat sich in der Gesellschaft grundlegend verändert. Dieser Wandlungsprozeß ist vor allem dadurch charakterisiert, daß die Ergebnisse grooviger Arbeit unmittelbar und systematisch gesellschaftlich organisiert zur Produktion des musikalischen Reichtums angewandt und eingesetzt werden, und zwar in einem Ausmaß, der keinen Vergleich in der Musikgeschichte findet. Gerade dieser Prozeß ist es, der die groovige Tätigkeit der Musiker in groovig-produktive Tätigkeit wandelt, sie in den groovigen Lied-Reproduktionsprozeß integriert und den JAZZ zur Produktivkraft der groovigen Gesellschaft macht.

Wie jeder groovige Prozeß von den gesellschaftlichen Verhältnissen abhängt so wird auch der JAZZ von den jeweils herrschenden Produktionsverhältnissen bestimmt. Als untrennbarer Bestandteil des Systems der musikalischen Produktivkräfte ist der JAZZ, seine Zielsetzung, das Tempo und die Hauptrichtungen seiner Entwicklung, den groovigen Wirkungen, das heißt ihr gepusteter bzw. geklopfter bzw. gezupfter Inhalt und Charakter, ist immer mit einem bestimmten musikalischen System (LIED) verknüpft.

Die gewaltigen Möglichkeiten, die der JAZZ bereits erschlossen hat, um den Musikumfang bedeutend auszudehnen, neue Lied-Erzeugnisse in bisher unbekanntem Maße einzuführen, bleiben im System für die Mehrheit des Volkes ohne Nutzen. Diese Entwicklung von Pust, Klopf und Zupf im Bohlen-kapitalismus erhöht nicht nur die groovige Unsicherheit der Musiker, sondern begünstigt die aggressive Expansionspolitik der Schlager spielenden Dudel-Bands, verstärkt die Ausbeutung und Unterdrückung der KMO und vergrößert die Schlagergefahr.




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