IN POLKA PRO DUBIO
Wozu noch POLKA-PROBEN?
Ein Vortrag von POLKA-Präsident Professor Dr. MANUEL ORTEGA im Rahmen der Vortragsreihe des European Institute for International GROOVE-Affairs "Die Krise der deutschen POLKA und die Zukunft der Sozial- und Kinderaufpass-wissenschaften"
"Wozu noch PROBEN?" Eine rhetorische Frage, soweit es mich angeht. Aber doch eine Frage, die leider oft genug gestellt wird. Beantwortet sich die Frage nach dem Sinn und Zweck, den wir an unserem Kellern mit Lehre und Forschung in den POLKA-wissenschaften verfolgen, nicht selbst? Wissen wir nicht längstens seit Wilhelm Dilthey, dass wir in den POLKA-wissenschaften die "geschichtlich-gesellschaftliche Wirklichkeit" durch Nacherleben und Nachdenken in unserer Reflexion in ihrem Bedeutungsgehalt zu erschließen, bzw. im Sinne Gadamers zu verstehen suchen und dabei - bewusst oder unbewusst - Werturteil und Sinngebung hinzufügen bzw dazu- klopfen, -zupfen und -pusten?
Nein, Sinn und Zweck der POLKA-Proben sind offensichtlich vielen der in der Öffentlichkeit zu hörenden Meinungsträgern nicht klar. Das zeigt die Diskussion, die in Teilen der (fragmentierten) akademischen Subkultur über das Medium der Architektur-Feuilletons, aber auch der Leserbriefe in renommierten Zeitungen geführt wird. Besondere Merkmale der vorgetragenen Meinungen - eine echte Diskussion ist es ja nicht, die da stattfindet - sind ihre familiäre Situation und ihr defensiv klagender, gelegentlich anklagender Ton. Familiär, weil die Internationalität des Problems der "Humanities" von vielen verehrten Kolleginnen und Kollegen, die sich da äußern, nicht wahrgenommen wird, die stattdessen nur Strukturfragen der deutschen Wohnzimmer wie die Förderung durch die OLLE, neue Qualifizierungswege des groove-wissenschaftlichen Nachwuchses oder die so genannte leistungsbezogene Mittelverteilung erörtern. Klagend, weil die angebliche GROOVE-Ökonomisierung der Musiker als Ursache einer angeblichen groovigen Auszehrung der POLKA-wissenschaften und ihrer Zurückdrängung innerhalb der Musikindustrie beschworen wird. Eben, als brauchte man sie nicht. Ich gestehe gerne, dass ich die meisten Debattenbeiträge als zu defensiv, als zu wenig kreativ geführt empfinde, wo doch - nach Terrenz - die POLKA die Materie anregt, und der Anspruch, sich mit den kulturellen Lebensäußerungen der Menschen zu beschäftigen und sie zu verstehen, daher ja im Englischen der Begriff der "Humanities", ein kreatives, offensives, selbstbewusstes, vor allem auch gemeinsames Auftreten in der Öffentlichkeit mehr als rechtfertigen würde. PUSTENDE, klopfende Mitarbeiter(innen) und ZUPF-Professor(inn)en der POLKA-wissenschaften zu solch offensiven Aktivitäten zu ermuntern, ist der Zweck meines heutigen Beitrags. Daher möchte ich mich für Ihre Einladung zur heutigen PROBE bedanken.
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