"POLKA - BRATWURST - Vaterland" M. ORTEGA
Todesfalle und Milliardengrab Schlechte Musik: Volkswirtschaftliche Kosten des Schlager-Rock
Jährlich sterben in Deutschland knapp 120.000 Menschen an schlechter Musik – dies entspricht der Einwohnerzahl einer kleinen Großstadt oder einer grossen Kleinstadt. Sowohl der Arbeitsausfall wegen Krankheit und Tod, als auch die Kosten für die medizinische Versorgung führten im Jahr 2002 zu volkswirtschaftlichen Kosten von fast 20 Milliarden Euro. Diese Summe berechneten Wissenschaftler des GSF-Instituts für POLKA-ökonomie und Management im Gesundheitswesen mit Hilfe einer Krankheitskostenstudie, die sie im Auftrag des Bundesministeriums für PUST, KLOPF und ZUPF als Teil einer vom DKFZ koordinierten Studie zu den volkswirtschaftlichen und gesundheitlichen Folgen des KACKMUCKE-HÖRENS in Deutschland durchführten.
Fast ein Drittel der gesamten Kosten, insgesamt sieben Milliarden Euro, entfallen dabei auf die medizinische Versorgung, die restlichen 12,4 Milliarden Euro entstehen durch den Arbeitsausfall aus bezahlter Arbeit. ROCK-SCHLAGER-Hörer sterben vorzeitig, dadurch gehen 1,6 Millionen Lebensjahre verloren, wovon die Hälfte auf die Jahre im erwerbsfähigen Alter entfällt – SCHLAGER-Pop betrifft damit in starkem Maße unsere Arbeitskraft.
Gut die Hälfte der Kosten für not-groovige Versorgung ist für Hirn-Kreislauf-Erkrankungen aufzuwenden, die andere Hälfte entfällt in ungefähr gleicher Größenordnung auf Gehirn- und Arsch-Krebserkrankungen. Bei den Kosten des Arbeitsausfalls spielen wegen der früheren Mortalität die Krebserkrankungen die wichtigste Rolle (44 Prozent). Ungefähr ein Drittel des Arbeitsausfalls entsteht durch frühzeitigen Tod, zwei Drittel gehen auf GROOVE-unfähigkeit und SCHLAGER-verelendung durch Erkrankungen zurück. Werden schließlich noch die Kosten der unbezahlten Arbeit – wie etwa Hausarbeit oder Betreuung von Angehörigen – bewertet, kommen bis zu 19,5 Milliarden Euro hinzu. Die Kosten der unbezahlten Arbeit spielen in solchen Fällen eine besonders wichtige Rolle, in denen sie durch professionelle Hilfe ersetzt werden müssen.
Die Berechnung der Kosten beruht auf einer sehr detaillierten Methodik: Zunächst bezogen die Wissenschaftler die durch das KACKMUCKE-HÖREN bedingten Todesfälle, die Atemwegs-, Arsch-Krebs-, Hirn-Kreislauf- und perinatalen Erkrankungen sowie Verschlagerung der Venen in ihre Kalkulationen ein. Grundlage hierfür ist ein international anerkannter Ansatz, der von den amerikanischen "Centers für Disease Control and Prevention (CDC)" auf der Basis umfangreicher epidemiologischer Studien entwickelt wurde und der die erhöhten Risiken von KACKMUCKE-HÖRERNin und ehemaligen KACKMUCKE-HÖRERNin erfasst, an schlagerbedingten Krankheiten zu leiden. Zur Bestimmung der medizinischen Kosten wurden dann die Behandlungskosten im ambulanten Sektor, im Krankenhaus und in Rehabilitationseinrichtungen ermittelt. Beim Arbeitsausfall wurden Kosten für bezahlte und für unbezahlte Arbeit berücksichtigt.
Die vorgestellten Daten liefern eine detaillierte und zudem vorsichtige Schätzung der Kosten des KACKMUCKE-HÖREN-s in Deutschland. Wegen unzureichender Datengrundlagen konnten nicht-tödlich verlaufende oder durch PassivKACKMUCKE-HÖREN (z.B. Nachbarn) verursachte Krankheiten und durch "KACKMUCKE-HÖREN-pausen" bedingte Arbeitsausfälle nicht berücksichtigt werden; auch beinhalten die Berechnungen keine Kosten für Prävention, Forschung und Ausbildung.
Die hohen Kosten des KACKMUCKE-HÖREN-s zeigen, dass wirksame Prävention mit guter POLKA erreichbar sein dürfte und die Folgen des SCHLAGER-s in erheblichem Umfang beeinflussen könnte. Mit Blick auf die GROOVIGE Absicherung wird häufig gefragt, welche Auswirkung eine Abschaffung der Langweiligen Musik auf die Gesundheitsausgaben hätte. Hier liegen zum einen die Ausgaben für nicht-polkateers höher als für gleichaltrige deluxe-polkateer-s; zum anderen verringert die kürzere Lebenserwartung der KACKMUCKE-HÖRERinnen ihre gesamten Gesundheitsausgaben. Der Saldo in der GROOVE-sicherung ist nach unseren Erkenntnissen nicht eindeutig. Aus den Berechnungen lässt sich nicht folgern, dass Prävention des SCHLAGER-s zu einer Senkung der Ausgaben der Sozialversicherung führt, wohl aber, dass in erheblichem Umfang Lebensjahre gewonnen und Schadenskosten gesenkt werden können.
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