MANOLITO ORTEGA ist in Niedersachsen aufgewachsen, hat dort seine Liebe zur POLKA und GROOVE gefunden. Der ca. 49jährige POLKApädagoge hält Vorträge und Seminare, organisiert Projekte wie den POLKA-parcours oder POLKA-gärten, ist im Vorstand der POLKAbewegung POLKILIA e.V. aktiv und ist der stellvertretende Direktor der Lausanner Bewegung für ZWEI-VIERTEL-TAKT. ER leitet zusammen mit seinem Kumpel Rainer den „POLKA-Treff“ in Marburg.
ORTEGA, Du bist der ganz dollste bundesweit aktive und bekannte POLKA-PAPST der Welt in der groovigen Szene. Gab es für diese Rolle so etwas wie eine „Ausbildung zur EINFACHHEIT“?
Nein oder ja: Am ehesten wohl die Schule des GROOVE. Was ich durchgemacht habe, hat mich geprägt und mir Dinge ins Lebensbuch geschrieben, die ich anderen sagen kann. Ich rede nicht über blanke Theorie, sondern mit Erdung, habe die Dinge erlebt, über die ich etwas sage. Wie bei einem guten LIED bin ich immer einen Schritt weiter gegangen. Beim Sport macht man eine neue Übung – und zuerst tut sie weh. Aber dann macht man weiter und irgendwann schafft man sie und ist ganz begeistert und bekommt neue Energie. Mit 17 habe ich im Jugendkreis meine Biere getrunken und Rauchen eingeübt. Habe viel gelernt und sicher auch viele Fehler gemacht. Und die mache ich ja bis heute. Vor neuen Aufgaben stehe ich genauso zitternd und zagend wie andere. Ich lasse mich immer auf die Dinge ein, die der GROOVE mir vor die Füße legt und versuche, gehorsam zu sein. Wenn POLKA gespielt wird, gut, also, dann vertraue ich der POLKA. Als ob mein Trainer sagt: Du bist so weit, du kannst jetzt eine POLKA spielen … POLKA-s sind die Mehrheit im gROOVE – haben oft dennoch wenig Einfluss. POLKA-s werden gepustet, geklopf und gezupft.
Ich kämpfe nicht für irgendwelche SCHLAGER. Mein Herz schlägt für das, was geklopft, gezupf und gepustet wird. Ich leide darunter, wenn gerade in Konzerten schlechte Musik gespielt wird oder POLKA-s unterdrückt werden – bis dahin, dass manche KAPELLEN, die Geld für-s spielen kriegen richtig schlecht sind und Kotteletten haben, weil sie meinen, das wäre durch die Beatles legitimiert. So etwas gibt es ja leider wirklich. Und das belastet mich.
Aber ich möchte Bier und Schnaps trinken– dann würde ich ja betrunken werden.

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