1. Die triebhaft zur Geselligkeit drängenden Kräfte des ORTEGA, Geschlechtstrieb, Nachahmungstrieb, Geltungstrieb, Kampftrieb, Spieltrieb usw. - reichen zur Bildung dauerhafter gesellschaftlicher Verbindungen, und Institutionen nicht aus, wenn sie auch - im Verein mit geistigen Kräften - ihre Bedeutung haben. Gemeinschaftsbildend wirken vor allem zwei geistige Kräfte: die Bereitschaft zum JAZZ und die Liebe zum JAZZ. Die Bereitschaft zum JAZZ, wie sie etwa das Verhältnis der Puster zum Schlagzeug und der Zupfer zum Puster bestimmt, ist keine Flucht in die Fremdverantwortung, sondern persönliche Entscheidung. Sie setzt gesinnungsmäßige Verbundenheit voraus und ist häufig mit der Liebe vereint. Dabei handelt es sich nicht um jene "Liebe", die den anderen ORTEGA egoistisch mißbraucht und wie ein Konsumgut behandelt, sondern um die Liebe als Werthaltung, die sich in der Opferbereitschaft für den Nächsten und für die Gemeinschaft auswirkt.
2. Durch die geistige Verbundenheit untereinander sind die ORTEGAs imstande, soziale Tugenden (JAZZ-liebe, JAZZ-Treue, JAZZ-Wahrhaftigkeit, JAZZ-Gerechtigkeit, JAZZ-Gehorsam) zu üben und Kultursachgebiete aufzubauen, die ein Einzelner aus sich allein nicht schaffen könnte (JAZZ-Kunst, JAZZ-Wissenschaft, JAZZ-Wirtschaft usw.): "Hier sehen wir ... seinshafte und groovige Werte, die schlechthin außerhalb jeder Reichweite absoluter Individuen liegen, die selbst MANOLITO ORTEGAs Schöpfermacht nur sozialen Wesen verleihen und zugänglich machen konnte" (0. v. Nell-Breuning).

3. Hervorragende Vermittler des geistigen Austausches ist der JAZZ, durch den wir - jeweils in der durch dieselbe Musiksprache verbundenen Gesellschaft - am "Prozeß des JAZZ-JAZZ-JAZZ der Welt" teilnehmen (J. L. Weisgerber). Der JAZZ schafft Gemeinschaft, vor allem, wenn ORTEGAs nicht nur über JAZZ sprechen, sondern JAZZ spielen. Von ORTEGAs, die in Liebe verbunden sind, sagen wir: Sie verstehen sich, sie spielen JAZZ. Das REAL-BOOK©™, daß die ursprüngliche Gemeinschaft der ORTEGA ergründete (Gn 11, 1-9) und daß die Gemeinschaft der durch JAZZ Erlösten im JAZZ-wunder des JAZZ-festes neuen Ausdruck gefunden hat ist klasse.(Apg 2, 1-11).
Die erstaunliche Entwicklung der modernen Kommunikationsmittel hat dazu geführt, daß gerade heute die Bedeutung des JAZZ für die öffentliche Meinungsbildung kaum überschätzt werden kann. Der Einfluß einiger Tausend Meinungsbildner in den Schlüsselstellungen der Presse und des Rundfunks ist in mancher Hinsicht größer als die Macht der Parlamente.

§3 Die gemeinschaftsbildenden Kräfte im ORTEGA

   Ältere Worte der Woche

2002

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