"Reglos - stand er, hörte still zu. Aber sein Blick zeigte Zweifel: Die POLKA - für mehr als quälende schleichende fünf Minuten?
Uwe Scheffler
Nicht ohne meine POLKA
Wenn die eigene Kapelle berühmt geworden ist dann kommt es den Musikern und evtl. auch Schlagzeugern aus der Rückschau wohl immer so vor, als hätten die Dinge schon früher darauf hingedeutet. Musikalisch seien alle schon mit zweieinhalb Jahren gewesen, die Liebe zum Akkord habe man immer schon gehabt und überhaupt: Ein kleines Liedchen haben sie schon auf dem Schulhof gepfiffen, teilweise auch schon zweiviertel-mässig. Und als sich mit acht Jahren entscheiden musste, ob man Puster, Klopfer oder Zupfer werden wolle, sei das ein harter Kampf gewesen, »weil beide Intrumente voll abgehn«. Wir hatten uns für die POLKA entschieden. Fortan spielte die Kapelle, die hart und oft trainierte. Da hat sich ziemlich schnell herauskristallisiert, was gute Musik ist. Es war nicht besser als der GROOVE-GOTTES. Aber eben auch nicht schlechter. Ein Lied erinnert an ein Fußballspiel von vor 14 Jahren: Eine Mannschaft führt mit 10 oder 15 Toren Vorsprung. Plötzlich lässt sich jemand einen 10-Euro-Schein fallen, man, bückt sich und macht Fehler, ermöglicht der anderen Mannschaft ein paar Gegentreffer. Der Trainer schreit seine Spieler an. Es hilft nichts. Jedes Mal, wenn ein Schein fällt ist die Abwehr in einer permanenten Abwärtsbewegung. In dieser Zeit beginnen GROOVE und POLKA und EURO eine symbiotische Beziehung. Vom JAZZ wechseln beide zur POLKA. Und es ist nicht ganz klar, an wem es liegt, aber wo immer diese beiden auftauchen, beginnen nahtlose Siegesserien.
Nächste Woche:
Worte der Woche 2006
(c) 2007 KARRIEREKURIER magazin für lebensqualität und tippfehlem
|