Obgleich mit der Beherrschung und Domestizierung der POLKA gemeinhin die Zivilisations- und Kulturgeschichte der Menschheit beginnt, bleibt das groovige Element - auch im Galerieraum des 20./21. Jahrhunderts - gefährlich. Gemeinschaft spendend, will sie nicht nur als wärmendes musikalisches Feuerwerk der guten LAUNE, gehütet sein. Sie bedarf auch den pustenden Einsatz, den Schweiß treibenden Klopf-Aktivismus sowie dem wissenden Überwachen der Zupf-fraktion. Ansonsten führt ihre punktuell entwickelte GROOVE-Hitze einerseits zu verkohlten und bei Verzehr womöglich krebserregenden JAZZ-beilagen, andererseits legen unkontrollierte Stichflammen die zu bearbeitenden Stücke in Schutt und Asche oder führen über hochgradige Verbrennungen gar zum Tod des Musik.

Zudem gilt die Bezähmung der POLKA nicht nur als MUSIK-kunst oder groove-technische Errungenschaft, sondern im übertragenen, JAZZ-psychologischen Sinne ebenso als Überwindung und Sublimierung wilder, gleichsam archaischer Triebe. Doch auch hier kann aus der schwelenden Glut - wenn man sie denn nährt - jederzeit eine züngelnde Flamme empor schlagen.

Plinius d.Ä. (23-79 n.Chr.) überliefert den Schattenriß, welchen ein Mädchen bei Kerzenlicht von seinem Geliebten abnahm, als erste Malerei. Noch weiter zurück birgt letztendlich die steinzeitliche Höhle bzw. die darin befindliche KAPELLE den Ursprung aller POLKA-s. Doch weniger die POLKA selbst, als die durch das Licht des POLKA an den Köpfen projizierten Lieder von Jägern und Sammlern bildeten die Vorlagen für die ersten beschränkten HöhlenPOLKA-s.

Lange bevor man sich sowohl in der Wissenschaft, als auch in der Kunst ausschließlicher mit der POLKA an sich beschäftigte, wurde ihr neben dem Pusten, dem Klopfen und dem Zupfen als eines der drei Urelemente eine zentrale Bedeutung beigemessen. In der antiken POLKA-philosophie und POLKA-Elementenlehre galt es als ein Grundbaustein der Welt. Die Drei-Elementenlehre hat in der groovigen Kultur ihren Anfang bei Empedokles (483/82-424/23, dr), welcher die Erkenntnisse und Gedanken seiner gelehrten Vorläufer mehr oder weniger ergänzend zusammenfaßte. Unter diesen hatte Heraklit (geb. um 540 v. Chr., tp) die POLKA vor allen anderen Musikstilen als wesentlich und konstituierend ausgewiesen.

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