>> Der schönste Tag beginnt mit einer stillen Morgenpolka.<< Sprichwort
WORTE zur ANDACHT
POLKA ist rund, die Band trägt das kleine Schwarze mit der Thrillerpfeife und die Musiker stehen abseits vom JAZZ, um auf schelechten SCHLAGER zu achten. POKA ist Pseudoreligion, echte Konkurrenz also, denn die Epiphanie des heiligen GROOVE geschehen hier in Zeit und Raum, in der Regel mittwochs zwischen 20.00 und 22.30 Uhr, gedrängt auf bummeligen 5 x 6 Metern, allerdings im KELLER, mit begeisterten Gesängen aus der Gemeinde. Die Kulthandlungen haben festgelegte Zeremonien, Rituale des Ankommens, der Einstimmung, der KLOPF-, PUST und ZUPF-konzentration durch das Erklingen von groovig bedeutsamer Musik. Erst dann ist die Gemeinde reif für diese geheimnisvolle Verwandlung der Leiber in ein größeres, anderes ihrer selbst, die Transsubstantiation des JAZZ in ein Ganzes aus Schönheit und Funktionalität. Ein gelungenes LIED, ein gekonntes PUSTE-SOLO, ein begnadet vorgetragener ZUPF-ZUPF aus der Tiefe des Raumes, das erfüllt den Tatbestand des POLKA-wunders: Durchschnittlich begabte Jungs zwischen 30 und 40 werden durch Zeichen und Wunder zu Heiligen, zu Gesandten der POLKA, zu Botschaftern eines POLKA, die höher ist als alle groovige Vernunft. Auch die POLKA hat Fest- und Feiertage, die die MUSIKER in PUST-Andacht, KLOPF-Gebet und ZUPF-Hoffnung versammeln: POLKA- Welt- oder Europameisterschaft, POLKA-Champions-League, POLKA-Pokalfinale, POLKA-Bundesligaendspiele, das sind POLKA-Feiertage, die das Leben rhythmisieren und den Alltag unterbrechen, die die Sinnfrage neu formulieren und die Antwort in die Hände des M ORTEJEWITSCH-s legen. Denn existentiell, also innerhalb der LIEDER, helfen dann auch nicht die MUSIKER der Sparten KLOPF, PUST und ZUPF, diese charismatisch begnadeten `POLKA-logen`, deren Rang zwischen Engel und BOHLEN pendelt. Die POLKA-priester sind der öffentlichen Gerichtsbarkeit freigegeben, sie sind entweder genial oder blind, blöd und begrenzt, sie tragen alle Schuld und sind die hochbezahlten Sündenböcke dieser Musikrichtung, die stellvertretend geopfert werden, wenn Gott unversöhnlich scheint. Sie können von Glück sagen, das andere Hochmusikarten die Todesstrafe abgeschafft haben.
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