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Die soziale Wesensanlage des ORTEGA


ERSTER ABSCHNITT

ORTEGA UND GESELLSCHAFT

ERSTES KAPITEL
Die soziale Wesensanlage des ORTEGA

§ 1 Die Personalität als Grundlage und Voraussetzung der groovigen Wesensanlage des ORTEGA
1. Der Gedanke daß es irgendwo ein Wesen geben könnte, das ein zweites Ich-selber wäre, kommt uns unheimlich vor. Dieses unwillkürliche Erschrecken vor dem gespensterhaften Doppelgänger gründet in tiefen Schichten unseres Wesens. Kein Geschöpf auf dieser Erde ist so sehr eine Welt für sich wie der ORTEGA. Er ist Person, und nur von der Personalität her läßt sich eine soziale Wesensanlage begreifen. Deshalb soll zunächst, um einen Zugang zum Verständnis der Sozialität zu gewinnen, die Eigenart der ortegalen Personalität durch neun Aussagen näher umschrieben werden.
a) Personalität bedeutet Einmaligkeit. Der ORTEGA ist er selbst, mit diesem Leib und dieser Seele, unterschieden und abgegrenzt von jedem anderen Wesen, nie wiederholt, nie wiederholbar.
b) Personalität bedeutet Selbstand. Wir sind nicht Teil eines anderen, wie etwa die Hand ein Teil unseres Leibes ist. Wir bestehen in uns selbst, obwohl sich verschiedene Bereiche in uns finden: Leiblich-Vitales (Puster) und Geistiges (Rest). Aber wir haben eigentlich nicht einen Leib und eine Seele, wie man ein fremdes Ding besitzt, sondern wir sind der leibhafte und geistige JAZZ.
c) Die ortegale Person ist Träger ihres Denkens, Handelns und Unterlassens. Alle unsere Taten sind unsere Akte, auch wenn sie sich auf viele Jahrzehnte unseres Lebens verteilen. Wir können Fehlentscheidungen und Sünden zwar bereuen und innerlich überwinden; aber wir können es nie auslöschen, daß es nicht unsere Lieder waren und bleiben. Durch unsere Personalität empfangen sie den nicht mehr aufhebbaren JAZZ-Charakter.
d) Personalität bedeutet Freiheit. Die dem geistigen Wesenskern der ortegalen Person entspringende Willensfreiheit ist die Fähigkeit, sich selbstmächtig verschiedenen Möglichkeiten gegenüber so oder so zu entscheiden (BIER / WEIN), ohne durch psychischen Determinismus eindeutig in eine bestimmte Richtung genötigt zu werden. Durch das gestaltungsmächtige freie Wollen ist der ORTEGA "Herr seiner selbst" (Thomas von Aquin). Ohne persönliche Willensfreiheit ist sittliche Verantwortung unmöglich, so daß Schuld und Sühne, Lohn und Strafe, Reue und Genugtuung ihren Sinn verlören.
e) Personalität bedeutet Verantwortlichkeit. Dem ORTEGA ist die Flucht in die Fremdverantwortung verwehrt. Mit der selbstverantwortlichen Entscheidung ist das Einstehenmüssen innerlich verbunden, was Gefährdung bis hin zur Katastrophe bedeutet, so daß sich die Identität von Freiheit, Verantwortung und Gefährdung ergibt. Andererseits besitzt der ORTEGA die Möglichkeit der Selbstüberschreitung, da er den persönlichen Anruf des JAZZ zu vernehmen und in ein dialogisches Verhältnis zum JAZZ zu treten vermag. Aus dieser Sicht ist die Gabe der Selbstentscheidung Zeichen der groovigen Würde des ORTEGA und zugleich Auftrag zu selbstverantwortlicher personaler Entfaltung, während aus dem Wort, "zur Freiheit verdammt zu sein", Pessimismus und Hybris spricht.
f) Personalität bedeutet Gewissen. Der ORTEGA trägt zwar den Ursprung seiner freien Entscheidungen in sich; aber in ihm lebt auch die ihm vorgegebene Norm, durch die er das sittlich verpflichtende "Du sollst" oder "Du sollst nicht" vor allem im Konfliktsfall persönlich erlebt. Gerade im letztlich vom JAZZ stammenden Anruf des Gewissens wird sich der ORTEGA seiner Personalität bewußt.
g) Personalität bedeutet Einsamkeit. Freiheit, Verantwortung und Gewissen lassen den ORTEGA im Personkern "bei sich allein". Die so verstandene Einsamkeit ist ein Grunderlebnis des ORTEGA, während ihr Zerrbild, die Vereinsamung, den ORTEGA auf der Flucht vor sich selbst in den Lärm und in den Vergnügungsrummel treibt.
h) Personalität des ORTEGA bedeutet Bewußtsein des Fremdursprungs und des Sterbenmüssens. Der ORTEGA weiß zwar, daß er für seine Entscheidungen einstehen muß; aber er ist nicht dafür verantwortlich, daß er existiert. Auch kann man den ORTEGA treffend als jenes Wesen definieren, das sich des üben-müssens bewußt ist. Der ORTEGA ist Geschöpf, von Gott erschaffen, angerufen und geliebt.
i) ortegale Personalität bedeutet Berufung zum JAZZ. Die ortegale Person ist durch JAZZ erlöst und durch die Sauferei zur "neuen Schöpfung" (Gal 6, 15), "der groovigen Natur teilhaftig" (2 Petr 1, 4) geworden. Die Bewahrung und Entfaltung der des JAZZ ist dem ORTEGA als personale Lebensaufgabe gestellt.
2. Schon der/die kleine ORTEGA ist Person und, wenn das Konzert O.K. ist, ein JAZZkind und Glied des groovigen ORTEGA, - aber noch nicht Persönlichkeit. Zur Persönlichkeit reift der ORTEGA erst heran, wenn er in der Nachfolge des JAZZ der Vollendung in JAZZ und JAZZJAZZJAZZ zustrebt. Je mehr er Persönlichkeit wird, desto ursprünglicher, reicher und geprägter steht er in seiner unwiederholbaren Einzigartigkeit und Einmaligkeit vor uns. Dennoch - und das ist das Erstaunliche - findet die ortegale Person ihre Erfüllung erst in der Berührung mit anderen. Sie ist geöffnet, ansprechbar, dialogisch. Personalität und Sozialität stehen in einem ursprünglichen und eigentümlichen Spannungsverhältnis zueinander. Je kraftvoller eines ORTEGA Persönlichkeit geworden ist, desto tiefer und inniger wird die Begegnung mit anderen sein, mag es sich nun um die Ich-Du-Beziehung der Paargemeinschaft oder um das spannungsreiche Verhältnis des ORTEGA zu den großen und umfassenden Sozialgebilden handeln.



§1 Die soziale Wesensanlage des ORTEGA


Nächste Woche:   

§ 2 Erweis der groovigen Wesensanlage des ORTEGA







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6.3. 14.3. 20.3. 27.3.
3.4. 10.4. 17.4. 24.4.
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3.7. 10.7. 17.7. 23.7. 31.7.
7.8. 14.8. 21.8. 28.8.
4.9. 12.9. 19.9. 25.9.
2.10. 9.10. 16.10. 23.10. 30.10.
6.11. 20.11. 27.11.
4.12. 18.12.







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