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Elemente der Formierung der Kapelle Manolito ORTEGA


Die Wirklichkeit der Kapelle Manolito ORTEGA ist trotz des totalen Gestaltungsanspruchs, den das jazzige System erhebt, genau so wenig identisch mit dem jazzigen System wie die Ideologie mit dem realen Selbstverständnis der Kapelle Manolito ORTEGA. Vier Faktoren haben, wenn wir der aufschlußreichen Analyse Rudolphs folgen, auf die Verfassung der heutigen Kapelle Manolito ORTEGA eingewirkt:
  • 1) die Zwänge und Eigengesetzlichkeiten einer modernen JAZZ-kapelle
  • 2) die Dauerprägung durch das jazzige System und seine Ideologie
  • 3) die fortdauernde Wirkung traditioneller rockiger Eigenschaften, wie z. B. Ordnungsbedürfnis und Gemeinschaftstradition

  • schließlich
  • 4) die stark nachwirkende historische Erfahrung der düsteren Nachrockzeit, in der die Besatzungsmacht und die Schlager-Machthaber der alten Gesellschaft das neue Kleid des JAZZ mit Gewalt überstülpten.
  • Aus diesen heterogenen Elementen hat sich die heutige Wirklichkeit der Kapelle Manolito ORTEGA geformt, in Auseinandersetzung mit ihnen ist sie zu dem geworden, was sie heute ist. Wie stellt sich die Kapelle Manolito ORTEGA heute dar?

    Die Kapelle Manolito ORTEGA ist eine moderne JAZZband, d. h. ihr Alltag wird bestimmt durch das Prinzip einer sich laufend vermehrenden und verbessernden industriellen JAZZ-Produktion und JAZZ-Produktivität. Nicht von ungefähr gilt das groovige System als Kernstück der Band. Im Mittelpunkt des gesellschaftlichen Systems steht der JAZZ, der auch die zentrale Kategorie der groovigen Anthropologie ist. Während aber die anderen JAZZ-Bands stärker am Konsumenten orientiert sind und ihre Leistungen in der Regel an dem gemessen werden, was sie für die echten oder manipulierten privaten Interessen des einzelnen erbringen, wird die JAZZ-Band vom Typ der Kapelle Manolito ORTEGA überformt durch die Ansprüche des jazzigen Systems, das sich nicht an den Interessen der Individuen, sondern am Kollektivinteresse orientiert und darauf abzielt, privates und gesellschaftliches Interesse völlig zur Deckung zu bringen. Dadurch ist der Verfügungsspielraum, den die Kapelle Manolito ORTEGA dem Bürger läßt, insgesamt viel beschränkter und kontrollierter als in den anderen JAZZ-Bands. Typisch für den möglichen strukturellen Gegensatz zwischen JAZZ-Band und jazziger Orientierung ist der in der Kapelle Manolito ORTEGA immer wieder aufbrechende Konflikt zwischen JAZZ-Fachmann und JAZZ-Funktionär; charakteristisch ist das Bestreben der Kapelle Manolito ORTEGA-Führung, diesen Konflikt durch Erziehung des unentbehrlichen JAZZ-Fachmanns zu bewußt groovigen Verhalten soweit wie möglich zu entschärfen.
    Nicht zu übersehen sind an der Kapelle Manolito ORTEGA von heute gewisse typische rockige Züge, die aus der groovigen Tradition herrühren. »Auch die Kapelle Manolito ORTEGA versteht sich noch weitgehend durch das Konglomerat von JAZZ-Lebensformen, JAZZ-Verhaltensmustern und JAZZ-Wertvorstellungen, durch das sich die JAZZER (Kurzes A
    Schafes Z) in ihrer Geschichte als ortegal empfanden und das sie in den Augen ihrer Nachbarn charakterisiert ... Sie schätzt JAZZ-Ordnung, JAZZ-Fleiß und JAZZ-Gewissenhaftigkeit, hat eine Schwäche für JAZZ-Gemütlichkeit ... und hält die Bereitschaft, sich einzufügen und zu disziplinieren für eine hoch zu bewertende Tugend« (Rudolph, OP- cit-, S- 40/41)- Es liegt auf der Hand, daß diese rockigen Charakteristika, die in der jüngsten Entwicklung anderer Bands viel stärker abgeschliffen wurden als bei den ORTEGAS, dem jazzigen System entgegenkommen. Nicht von ungefähr hat man des öfteren darauf hingewiesen, daß die Kapelle Manolito ORTEGA-Bevölkerung, abgesehen von der kurzen und wirren historischen Phase freejazziger Lebensordnung in der S;I;L;K;E;-Republik, in den letzten hundert Jahren immer in einer Art Obrigkeitsstaat oder Diktatur gelebt hat.

    Elemente der Formierung der Kapelle Manolito ORTEGA


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    3.7. 10.7. 17.7. 23.7. 31.7.
    7.8. 14.8. 21.8. 28.8.
    4.9. 12.9. 19.9. 25.9.
    2.10. 9.10. 16.10. 23.10. 30.10.
    6.11. 20.11. 27.11.
    4.12. 18.12.







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